Degressive Abschreibung bei Immobilienkäufen: Ein Überblick für Neubauten

calendar-2
July 30, 2024
Lesedauer: 5 min.
Inhalts­verzeichnis

Der Kauf einer Immobilie ist eine bedeutende Investition, die sorgfältige Planung und strategische finanzielle Entscheidungen erfordert. Eine wichtige Überlegung dabei ist die Abschreibung, die einen erheblichen Einfluss auf die Steuerbelastung haben kann. In Deutschland haben Immobilienbesitzer die Möglichkeit, ihre Investitionen degressiv abzuschreiben. Dieser Blogbeitrag bietet einen Überblick über die degressive Abschreibung bei Immobilienkäufen, insbesondere bei Neubauten.

Was ist Abschreibung?

Abschreibung ist ein steuerlicher Begriff, der den Wertverlust von Vermögensgegenständen im Laufe der Zeit widerspiegelt. Bei Immobilien bezieht sich dies auf den Verlust des Gebäudeanteils durch Abnutzung und Alterung. Abschreibungen ermöglichen es Immobilieneigentümern, diesen Wertverlust steuerlich geltend zu machen, was ihre steuerliche Belastung reduziert.

Lineare vs. Degressive Abschreibung

Es gibt zwei Hauptmethoden zur Abschreibung von Immobilien: die lineare und die degressive Abschreibung.

  • Lineare Abschreibung: Hier wird der Wert der Immobilie gleichmäßig über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Zum Beispiel, wenn die Nutzungsdauer einer Immobilie 50 Jahre beträgt, wird jedes Jahr 2% des Gebäudeanteils abgeschrieben.
  • Degressive Abschreibung: Bei dieser Methode wird in den ersten Jahren ein höherer Prozentsatz abgeschrieben, der sich im Laufe der Zeit verringert. Dies führt zu höheren Abschreibungsbeträgen in den Anfangsjahren und niedrigeren Beträgen in den späteren Jahren.

Vorteile der degressiven Abschreibung bei Neubauten

Für Neubauten bietet die degressive Abschreibung einige spezifische Vorteile:

  1. Steuerliche Entlastung in den Anfangsjahren: Da die degressive Abschreibung in den ersten Jahren höhere Abschreibungsbeträge ermöglicht, profitieren Eigentümer von einer stärkeren steuerlichen Entlastung zu einem Zeitpunkt, an dem sie möglicherweise höhere Finanzierungs- und Renovierungskosten haben.
  2. Verbesserung des Cashflows: Durch die höheren Abschreibungen in den Anfangsjahren können Immobilieneigentümer ihre Steuerlast verringern und somit ihren Cashflow verbessern. Dies kann besonders wichtig sein, wenn die Immobilie neu erworben und initiale Investitionen getätigt werden müssen.
  3. Attraktivität für Investoren: Für Investoren kann die degressive Abschreibung ein attraktiver Anreiz sein, in Neubauten zu investieren, da sie ihre Steuerlast in den frühen Jahren der Investition reduzieren können.

Aktuelle Regelungen in Deutschland

Die Möglichkeit der degressiven Abschreibung wurde in der Vergangenheit mehrmals geändert. Es ist daher wichtig, sich über die aktuellen gesetzlichen Regelungen zu informieren.

Seit 2020 hat der Gesetzgeber im Rahmen des „Corona-Steuerhilfegesetzes“ eine zeitlich befristete Wiedereinführung der degressiven Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens beschlossen. Für Immobilien gilt jedoch weiterhin die lineare Abschreibung als Standardmethode. Ob und wie die degressive Abschreibung auf Neubauten anwendbar ist, hängt von zukünftigen Gesetzesänderungen ab.

Fazit

Die degressive Abschreibung bietet für Neubauten zahlreiche Vorteile, insbesondere durch eine höhere steuerliche Entlastung in den Anfangsjahren und die Verbesserung des Cashflows. Allerdings ist es wichtig, die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu kennen und sich gegebenenfalls steuerlich beraten zu lassen. Wenn Sie in Immobilien investieren oder planen, einen Neubau zu erwerben, kann die Wahl der richtigen Abschreibungsmethode einen erheblichen Einfluss auf Ihre finanzielle Situation haben.

Ein fundiertes Verständnis der Abschreibungsoptionen und eine sorgfältige Planung können dazu beitragen, die finanziellen Vorteile Ihrer Investition optimal zu nutzen.